christina kubisch

Christina Kubisch (* 1948) studierte 1967/68 Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart; von 1969 bis 1974 folgten Studien an den Musikhochschulen in Hamburg, Graz und Zürich sowie zwischen 1974 und 1976 am Musikkonservatorium in Mailand. Nach langjähriger internationaler Lehrtätigkeit ist sie seit 1994 Professorin für Plastik/Audiovisuelle Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste Saar. Kubisch, die in Berlin lebt, erhielt 2008 den Ehrenpreis des Deutschen Klangkunstpreises.  www.christinakubisch.de

 

Von der Performance zur Klangkunst

"Am liebsten sind mir die Zeiten der Morgendämmerung und der Abenddämmerung: die "Zwischenzeiten", die so zeitlos erscheinen, dass alles möglich werden kann."

(Christina Kubisch)

 

Christina Kubisch komponierte in den 1970er Jahren Stücke, die einerseits eine Kritik an der traditionellen musikalischen Aufführungspraxis darstellten und andererseits ganz neue Klänge oder Interaktionen hervorbrachten, beispielsweise Identikit (1974), ein Divertimento für fünf Pianisten und Tonbänder. Bei diesem Stück werden den gemeinsam an einem Klavier sitzenden Interpreten jeweils zu spielende Rhythmen individuell per Kopfhörer zugespielt. Die akustische Spielanweisung und die "Isolation" der Spieler sind hier Bedingungen für das gemeinsame Musizieren. In den Emergency Solos (1975) spielte Kubisch Flöte u.a. mit Boxhandschuhen, Gasmaske und Fingerhüten. Konzertreisen, Künstlerbekanntschaften und das Zusammentreffen mit John Cage waren Stationen ihres künstlerischen Weges, der bald auch die Grenzen zwischen Musik und Bildender Kunst überwand. Spätestens die Videoperformances mit Fabricio Plessi (zwischen 1974 und 1980) boten ihr Anlass einer weiteren musikalischen ?Abstraktion?, eines offenen Experiments mit konkretem Material. Form, Farbe, Licht; Klang, Raum und Zeit waren neu zu definierende Parameter. Kubisch zog sich als Performerin zurück und stellte in ihren Werken die sinnliche Wahrnehmung des Hörers und Betrachters in den Vordergrund. Um ihre künstlerischen Vorstellungen realisieren zu können, machte sie sich mit den neuesten technischen Möglichkeiten vertraut und studierte Elektronik am Technischen Institut in Mailand. Um 1980 schuf sie ihre ersten Klangkunstarbeiten, Klangskulpturen, Lichträume und Elektroakustischen Kompositionen. weiter



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