rolf julius

Rolf Julius (1939-2011) studierte von 1961 bis 1969 Kunst an den Hochschulen der Künste in Bremen und Berlin. 1983/84 erhielt er ein PS 1 Stipendium in New York, 1986 ein Arbeitsstipendium des Berliner Senats, 1991 ein Fellowship bei der Japan Foundation in Kyoto. 1995/96 war er Gastprofessor an der Hochschule für Künste Bremen. Julius wurde 2004 mit dem Ehrenpreis des Deutschen Klangkunstpreises und 2005 mit dem Hannah Höch Preis ausgezeichnet.

 

Musik an den Dingen

"Klänge, die warten

Töne, die übrigbleiben

Musik, die man vergisst"

(Rolf Julius)

Berühmt sind Rolf Julius' als Bodenskulptur installierten Pflastersteine, die jeweils mit kleinen Hochtönern versehen, leise Klänge von sich geben (Musik in einem Stein 1982). Julius bannt dafür genauso Alltags- und Naturgeräusche wie Instrumentaltöne auf Tonband und verwendet sie, um damit den Dingen ihre ?Stimme" zurückzugeben. In ähnlicher Weise verleiht Julius Räumen und Objekten Färbung, indem er seine Musik mit visuellen oder haptischen Attributen versieht. Wie der Strich einer Zeichnung haben auch Klänge eine Oberfläche, können rau oder glatt, grau oder rot sein. So entsteht beispielsweise Musik für einen gelben Raum - presto (1982), ein leergeräumtes Büro mit weißen Wänden, auf dessen Boden sich zwei gelbe flache Hochtöner zusammen mit einem gelben Breitbandlautsprecher befinden und Klänge verströmen, die den Raum einfärben. Auch Deichlinie, die von zwei Tonbandschleifen begleitete Fotoinstallation einer Deichlinie aus der legendären Ausstellung "Für Augen und Ohren" (1980) der Akademie der Künste Berlin zeigte Julius phänomenales Verständnis akustischer Sichtweisen. weiter



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